Swö kollektivvertrag 2018 gehaltstabelle

Die wichtigste Organisation des deutschen Sozialdienstleistungssektors ist die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Fußnote 13. Sie deckt den öffentlichen kommunalen Teil des Sektors mit einer Organisationsdichte in ihrem Bereich von fast 100 % ab. Der VKA schließt den Tarifvertrag für den öffentlichen Sektor (TVöD) mit der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ab, der mit Abstand größten Gewerkschaft im Sozialdienstleistungssektor. Eine weitere kleinere Gewerkschaft, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Footnote 15, hat Relevanz in der Branche, wie zum Beispiel im Bereich der Kindergärten. Fußnote 16 Der Sozialdienstleistungssektor weist im Vergleich zu anderen Sektoren eine geringe Gewerkschaftsdichte von etwa 3 bis 10 % auf (Evans et al. 2012, S. 30). Die besonders geringe Gewerkschaftsdichte unter den kirchlichen Angestellten wirkt sich auf die Gesamtgewerkschaftsdichte im Sozialdienstleistungssektor aus. Die Sozialabteilung von ver.di hat jedoch ihre Mitgliederzahl erhöht.

Die folgenden Abschnitte konzentrieren sich auf Feldgrenzen und -praktiken, indem empirische Belege zu den institutionellen und sozioökonomischen Strukturen und lohnabhängigen Institutionen im Sozialen sowie zu Akteuren, deren Positionen und Strategien vorgelegt werden. Die empirischen Befunde stammen im Wesentlichen aus 21 Interviews, die zwischen April 2015 und März 2017 durchgeführt wurden. In Österreich wurden zwölf Interviews mit Vertretern von Gewerkschaften, Sozialdienstleistern und deren Arbeitgeberverband geführt (siehe Tabelle 3 im Anhang). In Deutschland wurden neun Interviews mit Vertretern von Gewerkschaften, privaten und öffentlichen Arbeitgeberverbänden, Wohlfahrtsverbänden und Dienstleistungserbringern geführt (siehe Tabelle 4 im Anhang). Ziel war es, die Wahrnehmungen, Dispositionen, Interessen und Verhaltensweisen von Vertretern dieser (potenziell) an Tarifverhandlungen und Lohnfestsetzungen im Sozialdienstleistungssektor beteiligten Organisationen zu untersuchen. Für Deutschland identifizieren Evans et al. (2012, S. 26) acht verschiedene Themen der Tarifverhandlungen, die von den sechs Wohlfahrtsverbänden, den öffentlichen Arbeitgebern und den privaten gewinnorientierten Arbeitgebern gebildet werden (siehe unten). Alle diese Arenen umfassen Dienstleister aus verschiedenen Teilsektoren.

Die Interviews mit Vertretern von Dienstleistern lieferten anekdotische Belege für die Europäisierungsprozesse in der Branche. Die Interviews wurden mit Kategorien transkribiert und analysiert, die sich aus theoretischen Reflexionen und Untersuchungen des empirischen Materials ableiteten. Zu den Kategorien gehörten institutionelle sowie vereinsische und strukturelle Ressourcen, Praktiken und Überzeugungen auf verschiedenen räumlichen Maßstäben sowie inter- und intraorganisatorische Beziehungen, Wahrnehmungen, Interessen und Strategien der Akteure. Die Interviewtexte wurden nach diesen Kategorien kodiert. Um die Ergebnisse zu validieren, kodierte ein Forscher ein Interview und überprüfte es anschließend.

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